Kino
Ma Loute
«Will noch jemand einen Fuss? Nein? Vielleicht den grossen Zeh?» Inzest und Kannibalismus, Bruno Dumont überschreitet Grenzen und bleibt sich damit treu.
«Will noch jemand einen Fuss? Nein? Vielleicht den grossen Zeh?» Inzest und Kannibalismus, Bruno Dumont überschreitet Grenzen und bleibt sich damit treu.
François Ozon inszeniert die Nachkriegszeit als deutsch-französische Liebesgeschichte – im Genre des Melodramas. Ein durchaus raffinierter Kunstgriff, der gerade im Brexit-Jahr nachdenklich stimmt.
Mithilfe von Interviews, Reenactments und surrealen Bildern wagt sich die Schweizer Regisseurin an ein schwieriges und oft verschwiegenes Thema: Ihre Mutter litt an einer manischen Depression mit Wahnvorstellung.
Hedi ist ein grossartig stiller Film, der mit ausserordentlicher kinematografischer Konzentration und physischer Intensität die politisch angespannte Wirklichkeit Tunesiens thematisiert.
Wie macht man aus Jacques Chessex’ verstörender Schilderung des Judenmords von Payerne 1942 einen Film auf Augenhöhe, der ins Heute trifft? Jacob Berger hat es gewagt. Mit Bruno Ganz.
Tanz als Heilung. Eine packende filmische Hommage an Ohad Naharin, einen der renommiertesten, produktivsten und innovativsten zeitgenössischen Choreografen.
Leichtfüssige Coming-of-Age-Geschichte als schräges Roadmovie. Zwei 14-jährige Aussenseiter irren mit einem «geliehenen» Lada durch den Osten Deutschlands, begegnen allerlei komischen Gestalten und entdecken dabei, was Freundschaft bedeutet.
«It’s all about the girl, isn’t it?» – Sing Street ist ein «must-see coming of age film» über einen Teenager aus dem Irland der Achtziger, der eine Band gründet, um das Mädchen von gegenüber zu erobern.
In Basic Instinct (Paul Verhoeven, USA 1992) wird der Vamp in Gestalt von Sharon Stone zur postfeministischen Ikone und einer der stärksten Frauenfiguren seit der Ära des Film noir.
Die belgische Filmkünstlerin Chantal Akerman hat in ihren Werken die subtile (Zer-)Störung von Ordnungen, die schleichende Entgleisung der Monotonie zu einem Ereignis werden lassen. In Basel widmen sich ein Jahr nach ihrem Tod ein Symposium und eine Retrospektive ihrem Schaffen.
2015 erlebte Mexiko mit 140 Filmproduktionen ein Rekordjahr. Korruption und Gewalt scheinen förderlich für die Kunst zu sein. Die «mexicanidad» in den neueren Filmen ist dabei geprägt von SUVs der «Narcos», korrupten Polizisten und Fluchtversuchen in die USA. Das Zurich Film Festival bietet heuer in der Sektion «Neue Welt Sicht» einen Einblick.
1895, nachdem er die ersten Filme der Brüder Lumière gesehen hat, verbringt Charles Pathé eine schlaflose Nacht. Über hundert Jahre später blickt die Firma, die seinen Namen trägt, auf eine aussergewöhnliche Konzerngeschichte zurück. Pathé hat massgeblich die Filmindustrie geprägt, die Wochenschau erfunden, das Heimkino initiiert und den Weltmarkt erobert.